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Der Kreuzweg (Tag des Friedhofs 2009) |
Betrachtend-betend vollziehen Christen den Leidensweg Jesu nach. Daraus hat sich eine Andachtsform entwickelt, die wiederum unter dem gleichen Namen die bildende Kunst inspirierte: Der Kreuzweg. Die biblischen Evangelien beschreiben neun Szenen auf diesem Leidensweg Jesu, beginnend mit der Verurteilung bis hin zur Grablegung: |
1. Jesus wird zum Tod verurteilt 2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern 3. Simon von Zyrene hilft Jesus, das Kreuz zu tragen 4. Jesus begegnet den weinenden Frauen 5. Jesus wird seiner Kleider beraubt 6. Jesus wird an das Kreuz genagelt 7. Jesus stirbt am Kreuz 8. Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt 9. Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt |
Die mittelalterliche Passionsmystik und der Einfluss der Franziskaner tragen dazu bei, dass sich die Kreuzwegandacht ab dem 15. Jahrhundert im gesamten Abendland verbreitet. Bildzyklen helfen, diese Gebetsform sinnenhaft-anschaulich zu gestalten. Während im deutschen Raum anfangs zumeist 7 Stationen dargestellt werden, schwankt die Zahl in den anderen Ländern. Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird häufig die Auferstehung Jesu als letzte Station angefügt, obwohl diese im engeren Sinn ja nicht zur Betrachtung des Leidensweges gehört. Der hier gezeigte Kreuzweg wurde von Frankfurter Steinmetzen und Friedhofsgärtnern 2009 gestaltet. Er orientiert sich an den biblisch überlieferten Szenen der Leidensgeschichte Jesu und stellt diese in abstrakter Form dar. Mit jeder Station verliert ein Sandsteinblock Teile, bis schließlich die gespitzten und gesprengten Teile einen Steinhaufen bilden. Er steht für den vom Zorn und Hass der Menschen zerriebenen Jesus. Ein mehrfach beigefügter Holzbalken symbolisiert das Kreuz, an dem er schließlich stirbt. |
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