Herausragende Vertreter der Familie de Neufville in Frankfurt am Main:
1. Neufville, Johann Carl de. Bankier. Evangelist. 3.7.1849 Frankfurt am Main, 21.2.1938 Frankfurt am Main Bruder von (4). Sohn des Bankiers Johann Robert de Neufville (1810-1870). Nach Lehre im väterlichen Bankhaus de Neufville, Mertens Sc Co. ab 1873 dessen Korrespondent und Prokurist in New York. Dort Vertiefung religiöser Empfindungen. Wurde nach der Rückkehr 1885 durch sein Wirken als Evangelisationsprediger im Frankfurter Nordosten Mitbegründer der Inneren Mission in Deutschland. Stifter des Evangelischen Vereinshauses Nordost (Wingertstraße). Präses des deutschen Zweigs der Evangelischen Allianz. Seit 1880 verheiratet mit Maria Schlesinger (1859-1939). Autobiographie „Erinnerungen und Zeugnisse" 1935.
2. Neufville, Friedrich Wilhelm von Malapert gen. von Neufville, Major. 26.4.1755 Frankfurt am Main,
2.1.1818 Frankfurt am Main Studium der Rechte in Göttingen und Leipzig. Erbte die Saline Soden am Taunus und die danach benannten, 1747 auf dem Gelände des abgebrochenen Hauses „Zum Pelikan" errichteten Salzhäuser. 1783 Ernennung zum Kammerherrn Friedrichs II. und Heirat mit Susanne Elisabeth von Schneider (1756-1831). Als mit dem Tod seines Großvaters Friedrich Wilhelm von Malapert 1773 die Familie von M. ausstarb, führte er auf dessen Wunsch Wappen und Namen von M. weiter. Bei offiziellen Anlässen nannte er sich „von Malapert, gen. v. Neufville" Unter diesem Namen Erhebung in den Reichsfreiherrenstand (1792). Porträt von A. W. Tischbein (1773) im Historischen Museum.
3. Neufville, Georg Heinrich von. Offizier. 22.10.1883 Frankfurt am Main, 13.11.1941 (gefallen). Sohn von (4). Offizier 1902. Im Ersten Weltkrieg im Generalstab. 1918/19 Führer des „Freikorps de Neufville", das in Frankfurt am Main 1919 den Arbeiter- und Soldatenrat entwaffnete und im April 1920 während des Kapp-Putsches als Ordnungsmacht auftrat. Anschluß an die Bewegung Hitlers und den Stahlhelm. Als Präsident des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung ab 1939 und als Chef des Wehrstabs der SA ab 1939 wichtiger Funktionsträger der NS-Führung. Im Zweiten Weltkrieg Kommandeur eines Infanterieregiments.
4. Neufville Johann Gustav Adolf de (seit 1883 von). Bankier. 1.5.1848 Frankfurt am Main,
10.1.1942 Aubach bei Baden-Baden. Bruder von (1). 1870/71 Kriegsteilnehmer im 1866 bis 1875 in Frankfurt am Main stationierten 5. Rheinischen Dragonerregiment, anschließend Mittelpunkt eines über Jahrzehnte hier zusammenkommenden Kreises von Regimentsveteranen. Mitbegründer des Bankhauses Maerklin & Co. Kommerzienrat und Ehrenpräsident der Frankfurter Handelskammer. Engagement in Museumsgesellschaft und Cäcilienverein. 1883 erblicher preußischer Adelstitel.
5. Neufville, Sebastian de. Senator, Schöffe, Bürgermeister. 20.7.1790 Frankfurt am Main, 5.5.1849 Frankfurt am Main Sohn des Bankiers Johann Georg de Neufville (1753-1819). 1834 Senator. 1836 Deputierter im Rechneiamt. 1847 Jüngerer Bürgermeister. 1849, wie auch sein gleichfalls preußenfreundlich eingestellter Freund Eduard Souchay, Abgeordneter in der freistädtischen Konstituante (Verfassunggebende Versammlung). Seit 1819 verheiratet mit Johanna Sara de Neufville-Hotze (1797-1857). Initiator der 1837 begründeten Neufvilleschen Familienstiftung und 1841 einer Stiftung zum Ankauf von „Armenäckern", einer Art früher Schrebergärten.
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